Die Entdeckung des REM - Schlafs liegt nur etwa 50 Jahre zurück.
Die Erforschung des Schlafs wurde damals größtenteils milde
belächelt. Man ging davon aus, dass während des Schlafs nichts
passierte, also gab es auch nichts zu erforschen.
Das Forschungsteam um den ersten "offiziellen" Schlafforscher Nathaniel
Kleitmann entdeckte die REM-Phasen 1953 in dem von ihm eingerichteten
Schlaflabor
in Chicago.
Während des REM-Schlafs haben wir die meisten und die intensivsten
Träume, weshalb dieses Schlafstadium auch als Traumphase
bezeichnet wird. Dennoch ist der REM-Schlaf nicht so "flach"
wie die gemessenen Hirnstromkurven vermuten lassen könnten. Im Gegenteil,
von der "Schlaftiefe" ist der REM-Schlaf mit dem Tiefschlaf vergleichbar.
Die Augenbewegungen sind besonders stark. Puls und Atemfrequenz
sind erhöht und unregelmäßig. Die Hirnstromaktivität
ist höher als im Wachzustand, sie liegt bei 4 bis 8
Hz.
Die Gesichtszüge des Träumenden verändern sich,
je nach dem, in welcher "Traumsituation" er sich gerade befindet. Wer aus
dem REM-Schlaf geweckt wird, kann sich besonders gut an seine Träume
erinnern.
Auf physiologischer Ebene entspricht der Traumschlaf dem Wachzustand
des Menschen. Wer in der Lage ist die "Bewusstseinsschranken" zu überwinden,
kann auf einer "bewussteren Ebene" träumen. Das sogenannte luzide
Träumen verdeutlicht, dass Traum und Bewusstsein
sich nicht unbedingt ausschliessen müssen.
Die Skelettmuskeln sind noch schlaffer als in der vorangegangenen
Tiefschlafphase. Wir befinden uns in einer Art Lähmungszustand.
So wird verhindert, dass die Bewegungen, die wir im Traum ausführen,
wirklich stattfinden. Die Augenbewegung ist hierbei ausgenommen, denn sie
wird durch spezielle Nervenfasern gesteuert, die nicht von der Lähmung
erfasst werden.
Die erste REM-Phase eines Schlafzyklus dauert nur etwa 10 Minuten
an. Die zweite REM-Phase ist doppelt so lang. Gegen Morgen haben die Traumphasen
Längen von rund einer Stunde. Manche Langschläfer träumen
sogar bis zu zwei Stunden am Stück. Bei einer Schlafdauer von
7 Stunden liegt die Hälfte der Traumphasen in den letzten beiden Schlafstunden.
Die Zeitspanne von im Traum ausgeführten Handlungen entspricht
ungefähr der tatsächlich vergangenen Zeit. Erstreckt sich eine
Traumhandlung über mehrere Jahre, setzen die Träumenden "Schnitttechniken"
wie im Film ein.
Das menschliche Gehirn ist wesentlich leistungsfähiger als
das Bewusstsein. Tausende von internen Prozessen laufen innerhalb
einer Millionstel Sekunde ab, doch selbst bei den einfachsten Entscheidung
benötigen wir mindestens eine halbe Sekunde Zeit. Dies trifft auf
Traum
und Wirklichkeit gleichermaßen zu.