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Rechtschreibung 2006

Rechschreibung nach dem neuen Regelwerk von 2006

Nach der revidierten neuen Schreibweise wird Verschiedenes wieder rückgängig gemacht.

Beispiele:
Verben in Verbindung mit einer Richtung werden jetzt wieder zusammengeschrieben: abwärtsgehen, rückwärtsschauen, vorwärtslaufen, hinaufsteigen, hinabgehen usw.
Bei Wörtern wie aufeinander, ineinander, zueinander, nacheinander wurde das Verb bisher konsequent getrennt geschrieben.
Jetzt wird wieder nach dem Sinn unterschieden:
Handelt es sich um eine Person, d. h., wenn man sagen könnte „auf jemanden“ „in jemanden“ - „zu jemandem“ usw., dann wird getrennt geschrieben (auch: getrenntgeschrieben).
In allen andern Fällen wird zusammengeschrieben. (Die „Regel“ mit „jemand“ gilt leider nicht immer, siehe unten bei den betreffenden Wörtern)
Zwei aufeinanderfolgende Verben wurden ausnahmslos getrennt geschrieben,
z. B. spazieren gehen. Neu wird bei gewissen Wörtern je nach Sinn zusammen- oder getrenntgeschrieben. (Erklärungen unten bei den betreffenden Wörtern)

 

neu:  alt: 
abhandenkommen  abhanden kommen 
abseitsstehen, ...sitzen usw.  abseits stehen 
abwärtsgehen, ...laufen usw.  abwärts gehen 
achtgeben  Acht geben 
achthaben  Acht haben 
(aber: allergrößte Acht geben, sich in Acht nehmen, außer Acht lassen)   
aneinandergeraten, grenzen usw.  aneinander geraten 
(aber: aneinander denken: an jemanden denken)   
angst (mir ist angst)  Angst haben 
(aber: Ich habe Angst)   
angst und bange   
aufeinanderstapeln, ...treffen usw.  aufeinander stapeln 
(aber: aufeinander hören, achten: auf jemanden hören, jemanden achten)   
aufwärtsfahren, ...streben usw.  aufwärts fahren 
auseinandergehen, ...setzen usw.  auseinander gehen 
beieinanderbleiben, ...stehen  beieinander bleiben 
(analog zu auseinandergehen, obwohl man hier auch sagen könnte: bei jemandem bleiben)   
(aber: beieinander aushalten: es bei jemandem aushalten)   
beiseitelegen, ...schaffen  beiseite legen 
besserstellen   besser stellen 
(im Sinne von sozial verbessern   
aber: den Tisch besser stellen)   
breitmachen (sich)  sich breit machen 
(aber: Die Straße breit machen)   
daheimbleiben  daheim bleiben 
dortbehalten, ...bleiben  dort behalten 
durcheinanderbringen, ...reden  durcheinander bringen 
fahrenlassen  fahren lassen 
(im Sinn von Hoffnung fahrenlassen,   
aber: Der Vater hat den Sohn fahren lassen (im Auto)   
falschspielen  falsch spielen 
(im Sinn von betrügen,   
aber: eine Melodie falsch spielen)   
falschliegen  falsch liegen 
(im Sinn von im Irrtum sein   
aber: falsch liegen im Bett)   
feind, jemandem feind sein  Feind sein 
fürliebnehmen  fürlieb nehmen 
gegeneinanderprallen, ...drücken  gegeneinander prallen 
(aber: gegen einander kämpfen, antreten usw.)   
getrenntschreiben  getrennt schreiben (gilt auch jetzt noch) 
haltmachen  Halt machen (gilt auch jetzt noch) 
hintereinanderlegen  hintereinander legen 
(aber: hintereinander laufen, ...gehen, hinter jemandem laufen)   
ineinanderfließen, ...fügen usw.  ineinander fließen 
(aber: ineinander verlieben, d h. sich in jemanden verlieben)   
klasse (Das ist klasse)  Klasse (das ist Klasse) 
laufenlassen  laufen lassen 
(im Sinn von entkommen:   
er hat den Dieb laufenlassen, aber, er hat das Wasser laufen lassen)   
leid sein, tun  Leid sein, Leid tun 
nacheinander + Verb immer getrennt schreiben   
nebeneinanderlegen  nebeneinander legen 
(aber nebeneinander hinaufsteigen, neben jemandem hinaufsteigen)   
nottun  Not tun 
platzenlassen (eine Veranstaltung)  platzen lassen 
(aber: einen Ballon platzen lassen)   
recht bekommen, geben, haben, tun  Recht bekommen, geben, haben, tun 
(hier sind beide Möglichkeiten gestattet: Recht und recht)   
(aber nur: Recht sprechen, mit Recht, zu Recht)   
ruhenlassen (ein Verfahren)  ruhen lassen 
(aber: Tote ruhen lassen, das Kind ruhen lassen)   
sausenlassen   sausen lassen 
(im Sinn von verzichten,   
ich hab die Fete sausenlassen, aber: ich hab den Pfeil sausen lassen)   
schuld sein  Schuld sein 
schwerfallen  schwer fallen 
(nur im Sinn von Mühe verursachen)   
sitzenbleiben  sitzen bleiben 
(nur im Sinn von nicht versetzt werden)   
sitzenlassen  sitzen lassen 
(nur im Sinn von im Stich lassen)   
spitze (Sein Spiel war spitze)  Sein Spiel war Spitze 
steckenbleiben (beim Sprechen)  stecken bleiben 
(aber: im Schlamm, im Verkehr stecken bleiben)   
stehenbleiben  (Uhr, Thermometer), stehen bleiben 
(Die Uhr ist stehengeblieben,   
aber: Das Auto, das Haus usw. ist stehen geblieben)   
stehenlassen  stehen lassen 
(im Sinn von nicht länger beachten,   
aber: Er hat mich draußen stehen lassen)   
sogenannt  so genannt 
unrecht haben, tun, bekommen usw. Unrecht haben usw. (Beide Formen sind erlaubt)   
verlorengehen  verloren gehen 
(auch verloren gehen)   
voneinandergehen  voneinander gehen 
(aber: voneinander abschreiben)   
wundernehmen  Wunder nehmen 
(Es nimmt mich wunder)   
zunichtemachen  zunichte machen 
zueinanderfinden, ...passen  zueinander finden 
(auch: zueinander finden, passen   
aber nur: zueinander sprechen)   

 

Und zur Erinnerung:
Feste Fügungen mit Superlativen können nun wieder kleingeschrieben werden, wenn man sie mit „wie?“ erfragen kann:
Ich lasse ihn aufs (auf das) herzlichste grüßen. (Wie lasse ich ihn grüßen?)

Aber fragt man „woran/an was“ oder „worauf/auf was“, dann schreibt man groß:
Es fehlt ihm am Nötigsten. (Woran fehlt es ihm?)
Wir waren aufs (auf das) Schlimmste gefasst. (Worauf waren wir gefasst?)

wenige, viele, eine, andere wird immer kleingeschrieben:
Das wenige, das ich brauche.
Das eine und das andere.
Die vielen, die gesund wurden.

Auch Zahlwörter schreibt man klein:
Diese drei kenne ich seit langem.
Er kroch auf allen vieren.

Autor: Marcel Pfändler, Schweiz

 

Deutsch Rechtschreibung

Leitfaden zum Regelwerk 2006 [22 KB] (pdf), von Marcel Pfändler