
Ein öffentlicher "Fernheil-Test", bei dem ein Geistheiler
während der 19. Basler Psi-Tage einen Patienten ausmehreren Metern
Distanz behandelte, ist erfolgreich verlaufen. Wie gleichzeitige EEG-Messungen
von Hirnströmen belegten, gehen von dieser umstrittenen Heilweise
echte, neurophysiologisch nachweisbare Wirkungen aus. Nach Versuchsende
waren Beschwerden verschwunden, an denen der Patient seit Jahren litt.
Bei dem Live-Experiment am 1. Dezember 2001 im Kongresszentrum Basel,
auf offener Bühne, versuchte der griechische Heiler Christos Drossinakis
(59), durch bloße Konzentration eine Versuchsperson zu erreichen,
die mehrere Meter von ihm entfernt saß und ihn nicht sehen konnte.
Der "Fernbehandelte" blieb im Ungewissen darüber, ab wann
und wie lange sich der Heiler auf ihn einstellte. Trotzdem reagierte sein
Gehirn darauf, wie sich in der EEG-Spektralanalyse zeigte: einer verfeinerten
Form der herkömmlichen Elektroenzephalographie, die der deutsche
Physiker und Psychologe Günter Haffelder in zwanzigjähriger
Forschungsarbeit entwickelt hat. Dabei werden an ausgewählten Punkten
der Kopfhaut Elektroden befestigt, die Hirnströme abgreifen und einem
Computer zuleiten. Dieser zerlegt die gemessenen Frequenzen über
spezielle mathematische Formeln, sogenannte "Fourier-Transformationen",
in ihre einzelnen Schwingungsanteile. Das Ergebnis macht online ein Monitor
graphisch sichtbar, getrennt für linke und rechte Hirnhälfte:
Es tauchen dreidimensionale Landschaften auf, mit vielerlei unterschiedlich
hohen Bergen, Ebenen und Tälern - eine regelrechte "Landkarte"
der Gehirnaktivität, deren dynamische Veränderungen über
400 Augenzeugen auf einer Video-Großprojektion live mitverfolgen
konnten.
Als Versuchsperson hatte sich ein 49jähriger Technischer Fachwirt
zur Verfügung gestellt, ein früherer Leistungssportler, der
seit über zwanzig Jahren an Unfallfolgen litt und inzwischen als
"austherapiert" gilt. 1978 hatte er sich einen Trümmerbruch
des linken Hüftgelenks zugezogen, das seither unentwegt weh tat.
Um den Schmerz zu vermeiden, hatte er sich eine Fehlhaltung angewöhnt,
die Teile seiner Muskulatur einseitig überlastete und seine Wirbelsäule
zunehmend deformierte; im Bereich der Lenden- und Nackenwirbel kam es
zu starken Abnutzungserscheinungen. Infolgedessen litt der Mann unter
permanenten Schmerzen, insbesondere in der linken Hüfte, im linken
Knie, im Nacken- und Lendenwirbelbereich, in der rechten Schulter. "Nachts
reißen sie mich immer wieder aus dem Schlaf, tagsüber zwingen
sie mich dazu, nie über einen längeren Zeitraum als unbedingt
nötig zu gehen, zu stehen oder zu sitzen." Gegenüber dem
Fernheilversuch war er äußerst skeptisch: "Bei so handfesten
physischen Problemen wie meinen kann ich mir schwer vorstellen, dass geistige
Prozesse etwas bewirken können." Auch sei ihm "die fehlende
Nähe zum Heiler suspekt".
Innerhalb des elfeinhalbminütigen Messzeitraums begann der Heiler
auf ein verdecktes Signal hin nach exakt einer Minute und elf Sekunden,
den Patienten "fernzubehandeln". Wenig später überwog
in seinem EEG ein bestimmtes Delta-Muster, besonders langsame Hirnstromwellen
mit einer Frequenz zwischen 1 und 4 Hertz (Schwingungen pro Sekunde),
wie sie gewöhnlich nur in tiefem Schlaf, im Traum oder in Trance
auftreten. Ein "nahezu identisches" Wellenmuster (Haffelder)
kam unmittelbar darauf auch im EEG des Patienten zum Vorschein - rhythmisch
an- und abschwellend, wie auf wiederholte unsichtbare Anstöße
von außen hin. Ein solches "gepulstes Delta", so erläutert
Haffelder, weise darauf hin, dass sich "zwischen Heiler und Patient
Felder aufbauen, über die Informationen übermittelt werden.
Hier hat eine sehr intensive Verbindung stattgefunden."
Was war innerhalb der zehn Behandlungsminuten aus den Beschwerden des
Patienten geworden? "Im Moment sind die Schmerzen weg", staunte
er. Für einen Belastungstest verließ er ohne Gehhilfe den Saal;
draußen lief er eine 50stufige Treppe hinunter und wieder hinauf
und berichtete dem Publikum anschließend von einem "ganz
tollen Laufgefühl. Das Knie tut überhaupt nicht mehr weh, Hüfte
und Genick auch nicht. Im Bereich der Lendenwirbel haben die Schmerzen
um fünfzig Prozent nachgelassen." Andere Versuche dieser Art
gingen über Tausende von Kilometern. Werden normale Ärzte und
Medikamente jetzt überflüssig?
(http://www.pm-magazin.de/de/)
Hyperlinks zu diesem Thema:
http://www.psi-tage.ch/englisch_index.htm
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