Referat:
Seminar Neuroethologie 26.6.1998, von Bernhard Schäfer
Rupert Sheldrake
Zur Person:
geboren 1942, studierte Naturwissenschaften und Philosphie, promovierte
in Biochemie. Einige seiner Bücher sind "Das schöpferische
Universum", "Das Gedächtnis der Natur", "Die
Wiedergeburt der Natur", "Sieben Experimente, die die
Welt verändern könnten". Aus einigen dieser Bücher
habe ich auch das Referat zusammengestellt.
Für meinen Geschmack .... einer, der die in der Wissenschaft
üblich gewordene Trennung zwischen Subjekt und Objekt, zwischen
Beobachter und Beobachtetem zwischen Geist und Materie und zwischen
subjektivem Erleben und der sogenannten objektiven Wissenschaft
zu hinterfragen beginnt .... und das auf einer rationalen. nüchternen.
wissenschaftlichen Basis (wissenschaftlicher als manche reduktionistische
Wissenschaftler), wobei er gleichzeitig offen ist für Themen
wie Religion, Philosophie, und Mystik.
Im folgenden möchte ich nur einige seiner Forschungsgebiete,
Ideen aufgreifen und exemplarisch darstellen. Ich möchte auch
eher das Interesse wecken und Denkanstöße geben, als
einen exakten Beweis oder nachprüfbare Daten zu liefern.
GEDÄCHTNIS:
Sogar sehr einfache Tiere besitzen die Fähigkeit, durch Erfahrung
zu lernen. Obwohl bei einfachen Tieren sehr viel instinktives Verhalten
im Spiel ist, findet doch auch individuelles Lernen statt. Die Lehmwespe
z.B. muß sich Geländecharakteristika in der Nähe
der Nestbaustelle merken, um den Rückweg finden zu können.,
wenn sie z.B. auf Raupenjagd geht. Lernen impliziert also ein Gedächtnis
... Frage: wie funktioniert das Erinnern?
Die mechamstischen Theorien des Ged. sagen, daß das Ged.
auf materiellen im Nervensystem gespeichertenErinnerungsspuren
basiert. Analogien dafür wären z.B:
Telefonzentralen oder Computerspeicher. Zur Zeit ist die Idee popular,
daß Gedächtnisspuren etwas mit den Synapsen
zu tun haben. Bei Experimentaltieren suchte man bisher auf folgende
Weise nach Ged. spuren:
Man läßt das Tier ein bestimmtes Verhalten erlernen
und entfernt dann Teile des Gehirns, um die entsprechenden Speicherorte
zu finden. Doch auch wenn man Über 60% entfernt, können
sich die Tiere sich manchmal noch an das Beigebrachte erinnern.
Experiment:
Hühnerküken. wurden am Tag nach dem Ausschlüpfen
einem simplen Training unterzogen und man verfolgte die Auswirkungen
dieses Lernens mit lfilfe radioaktiver Substanzen,
die injiziert wurden. Gegenüber einer Kontrollgruppe von Küken,
die nicht trainiert wurden, zeigte sich bei den Küken, die
auf einen Reiz zu reagieren gelernt hatten, daß die Nervenzellen
einer bestimmten Region des Vorderhirns, vor allem in der linken
Hemisphäre, größere
Mengen der radioaktiven Substanz aufnahmen. Die Experimente haben
also gezeigt, daß Wachstum und Entwicklung der Nervenzellen
dieser Region durch das Lernen aktiviert wurden. Entfernt man jetzt
den durch das Lernen aktivierten Teil des Gehirns, so zeigt sich,
daß die Küken ihre Lektion nach wie vor beherrschen.
Die Zellen haben zwar mit dem Lernprozeß zu
tun, sind aber offensichtlich nicht notwendig für das
Erinnerungsvermögen.
Die Schlußfolgerung eines Forschers war: "Das Gedächtnis
scheint überall und zugleich nirgendwo imbesonderen zu sein."
Manche Wissenschaftler postulieren ein Stütz-System,
das die entfernten Primärspeicher ersetzt andere vermuten,
daß die Information auf nichtlokale Weise wie in
einem Hologramm gespeichert ist.
Selbst Penfield (Epileptiker, Elektroden an den Cortex --> Erinnerung,
Sheldrake: morphische Resonanz mit entsprechendem Feld aktiviert)
gab zu. daß "die Gedächtnisaufzeichnungen
nicht im Cortex sind. Wissenschaft: verteilt über ganzes Gehirn,
noch nicht bewiesen. Sheldrake nimmt nun an, daß es im Gehirn
gar keine Gedächtnisspuren
gibt.
"Wenn Sie in Ihrem Fernsehgerät nach Spuren des Programms
von gestern suchen, werden Sie auch nichts finden, denn der Apparat
speichert nichts, sondern empfängt
nur, was gesendet wird."
Wenn man gewisse Teile eines solchen Fernsehapparates zerstört,
so werden auch Bild oder Ton entsprechende Störungen zeigen.
Man kann aber deswegen nicht schließen,
daß das Fersehprogramm im Fernseher gespeichert ist. Gehirn.
... Sender + Empfänger
ANALOGrE AUS DEM COMPUTERBEREICH: Computerchip
+ programm-software Messung analog Messung von Nervenzellenaktivität,
zerstöre ich den Chip, kann auch Prg. nicht mehr drauf laufen-
trotzdem ist das Ptg was eigenes, was nicht durch die Struktur
des
Chips allein zu erklären ist. , was außerhalb steht.
Sheldrake sagt, daß das Gedächtnis auf morphischer
Resonanz und nicht auf materiellen Spuren beruht . .....
Das heißt die Gedächtnisinhalte sind in einem morphischen
Feld gespeichert, mit dem das Gehirn in Beziehung treten kann.
Nach
der Scheldrake'schen Theorie gehen bei Hirnschädigungen die
entsprechenden Fähigkeiten verloren, weil Gehimteile geschädigt
werden. die mit denen die morphischen Felder dieser Fähigkeiten
assoziiert sind. --> Schloß-Schlüssel- Prinzip
Morph.Feld + Empfänger im Gehirn (darauf abgestimmt --
deswegen vergrößern
sich auch Gehirnteile beim Training entsprechender Fähigkeiten)
EINSCHUB VON MIR: Das würde auch erklären, warum
hochbegabte Leute auf die Welt kommen, wobei der Einfluß aus
der Erziehung nicht immer allein für solche Begabungen verantwortlich
sein kann. Man weiß z.B. aus der Psychologie (Diagramm),
daß ein Genotyp eine gewisse Reaktionsspanne auf Umweltreize
hat die aber begrenzt ist. man kann also einen gegebenen Genotyp
nur fördern. Gene ... Zufallsvariation erzeugt Klaviergenie
???? Nach der Reinkamationstheorie wären Hochbegabungen dadurch
zu erklären, daß Fähigkeiten, die in früheren
Leben gelernt wurden (vielleicht sogar über mehrere Leben),
in Feldern gespeichert sind und ins nächste Leben mitgenommen
werden. wobei diese Fähigkeiten aber nicht immer im nächsten
Leben auftreten müssen. Bei sogenannten Rückführungen
unter Hypnose (z.B. nach Thorwald Dethlefsen) ist es z.B.
möglich.
dem Wachbewußtsein des Probanden Fremdsprachen oder Fähigkeiten
aus früheren Leben anzugliedern, obwohl der Proband in diesem
Leben nie etwas mit z.B. einer bestimmten Sprache zu tun hatte.
ZURÜCK ZUM GEHIRN Wenn ein Gehirnteil geschädigt ist
und nicht mehr die richtigen Muster erzeugen kann, dann kann er
auch
nicht mit dem entsprechendem morphischen Feld in Resonanz treten
und unterliegt nicht mehr dessen organisierend Einfluß.
Aufgrund der Theorie der morphischen Felder ist es sehr leicht
zu verstehen,
warum die nach einer Hirnschädigung verlorenen Fähigkeiten
oft zurückkehren. Obwohl sich das geschädigte Gewebe
nicht regenerierte, überwinden viele Menschen die Folgen
von Gehrmverletzungen teilweise oder ganz. Die entsprechenden
Aktivitätsmuster
etablieren sich einfach anderswo im Gehirn. Wenn man solche Aktivitätsmuster
als Programme versteht, die dem Nervensystem irgendwie ausgeprägt
sind, dürften Lageveränderungen dieser Art kaum zu
erklären
sein.
ABER: im Gegensatz zu fixierten materiellen Strukturen können
Felder ihre Lage verändern und sich in der neuen Position
reorganisieren, einen ähnlichen Vorgang kennt man in der
Medizin unter dem Begriff "SYMPTOMVERSCHLEBUNG:
BSP: Hautauschlag, Cortison, Informationsmuster. Ausschlag drückt
sich nur aus in Haut, kommt aber woanders her.
HOMOOPATHIE: Krankheit verlauft in scheinbar unzusammenhängenden
Stufen, verschiedene Wehwehchen bis zur chronsichen Krankheit,
Hochpotenz (reine Information) Symptome
kommen rückwärts wieder bis zur völligen Genesung.
Auch hier liegt der Schluß nahe,
daß Krankheit außer bei mechanischen Unfällen
nicht unbedingt allein aus dem Körper kommt sondern ein Informationsproblem
darstellt Das Gedächtnis scheint außerdem nicht auf
das Gehirn begrenzt zu sein- Nach der Theorie der morphischen
Felder hat jede Einheit (z.B.ein Organ, ein Insektenstaat, oder
bestimmte Orte) ein Gedächtnis
in Form eines morphischen Feldes.
Exkurs: MORPHISCHE FELDER
Die morphischen Felder Sheldrakes sind immaterielle Felder,
die aber nicht mit den aus der Physik bekannten Feldarten gleichzusetzen
sind ***Sie sind verantwortlich für z.B. die Morphogenese (bis
jetzt konnte ja noch nicht ausreichend erklärt werden, wie
die Form eines Organismus allein aufgrund der Gene entstehen kann.
Für Sheldrake sind die Gene nur die Empfänger für
die (vererbaren) Formfelder, werden sie verändert, wird kein
Programm oder ein anderes empfangen, wodurch sich auch die Form
des Organismus ändert. D.h. genetische Veränderungen können
die Form oder das z.B. vererbte instinktive Verhalten beeinflußez
aber vererbt werden die Formen und Aktivitätsmuster über
morphische Felder. Die Gene liefern durch die Proteinsynthese die
Baustoffe. Vergleicht man die Entstehung eines Organismus mit dem
Bau eines Hauses, so würden die Gene die verschiedenen Materialien
liefern, der Bauplan selbst findet sich aber im morphischen Feld.
Die klassische Vorstellung ist ja so, daß die Gene bei der
Morphogenese sozusagen bildhaft von unten schieben, die morphischen
Felder sind eigentlich das Gegenteil, da sie Attraktoren
darstellen, die den Organismus in die fertige Gestalt, die im in.
Feld schon vorgegeben ist, ziehen, .... Attraktor z.B. = Boden einer
Schüssel + Kugel),
***für die Organisation
von z.B. Insektenstaaten (Sheldmke sieht die Insekten in
einem morphischen Feld wie Eisenfeilspäne im Magnetfeld,
während
die Morthodoxe" Wissenschaft versuchen muß, das Gruppenverhalten
der Tiere aus dem Verhalten des Individuums abzuleiten. Ein kurzes
Beispiel: Der Naturforscher Eugene Marais entdeckte bei südafrikanischen.
Termiten, daß sie Beschädigungen ihres Baues sehr schnell
reparieren können: Von beiden Seiten einer von Marais geschaffenen
Bresche her erneuerten sie Gänge und Bögen, die in
der Mitte genau passend zusammentrafen. obwohl die einzelnen
Tiere
blind sind. Dann trieb er einen Stahlplatte, die erheblich
breiter und höher war als der Hügel, durch die Bresche
senkrecht in den Boden, so daß der Hügel und der ganze
Termitenstaat nun aus zwei getrennten Teilen bestand.
Er berichtet:
Die Arbeiter
auf der einen Seite der Bresche wissen
nichts von denen auf der anderen Seite. Dennoch errichten
die Termiten auf beiden Seiten ähnliche Bögen und
Türme.
Entfernt man dann die Stahlplatte, so fügen
sich die beiden Hälften nach Schließung der Lücke perfekt zusammen. Wir kommen
nicht an der Schlußfolgerung vorbei, daß irgendwo ein fertiger Plan existiert, den
die Termiten lediglich ausführen.)
Es funktioniert übrigens auch, wenn die Stahlplatte zuerst
eingeschlagen und dann zu beiden Seiten eine Bresche geschlagen
wird. Immer noch bauen die Termiten auf beiden Seiten identische
Strukturen. Man kann auch die Königin des Baus, die
sich auf einer Seite der Stahlplatte befindet, töten und sofort
steht auf beiden Seiten des Baus die Arbeit still. --> Quantenphysik:
nichtlokale Wechselwirkungen --- 2 Teile eines getrennten Systems
stehen nach wie vor in Verbindung Interessant in diesem Zusammenhang
ist auch das Verhalten von Schulen, Schwärmen und Herden
von Tieren. Z.b. Fischschulen verhalten sich wie ein Gesamtorganismus,
wobei es aber keine dominanten Führungs-Fische gibt. In einer
Fünfzigstelsekunde werden komplizierte Manöver eingeleitet,
ohne daß die Fisch zusamenstoßen. Bei den hohen Beschleunigungen
in diesen Manövern müssen die einzelnen Fische nicht nur
wissen, wohin sie schwimmen werden, sondern auch wohin seine
Nachbarn schwimmen werden. Auch wenn man den Fischen undurchsichtige
Kontaktlinsen einsetzt und die Seitenlinienorgane (Druckschwankungen)
ausschaltet, bewegen sie sich normal in der Schule. Die Erklärung
von Sheldrake ist wiederum ein übergreifendes Feld
Fliegenschwärme wie ein Organismus
***für physikalische Prozesse wie z..B. die Kristallisation
von Stoffen (Schneekristalle kristallisieren auf sehr individuelle
Art, jeder ist anders und doch findet sich in einem Kristall nur
ein Muster, das auf allen sechs Armen des Kristalls gleich ist.
Die Frage ist min, woher weiß z.B. der linke Teil des Kristalls,
daß er so wie der rechte Teil des Kristalls von der Form her
beschaffen sein "muß", er könnte ja auch völlig
anders kristallisieren. Tatsächlich existieren die Zufallsvariationen
nur zwischen den Kristallen und nicht innerhalb eines Kristalls.)
Laut Sheldrake sind die morphischen Felder eigentlich allgegenwärtig
in der Natur.
Gesetzmäßigkeiten von
morphischen Feldern:
Morphisches Feld: Selbstorgainsierende Systeme aller Komplexitatsgrade
(Moleküle, Kristalle, Zellen, Gewebe, Organismen und
Gesellschaften von Organismen) werden von solchen Feldern organisiert. Sie sorgen für
die physische Entwicklung und Erhaltung von Organismen. Man kann
sich vorstellen, daß das morphische Feld eine Einheit (z.B. eben ein
Molekül, ein Tier, einen Ameisenhaufen, die Erde, etc.)
organisiert.
Nach Sheldrake gibt es diese übergeordnete Instanz für
jede Einheit vom Mikrokosmos bis zum Makrokosinos (vom Atom über
Lebewesen bis zu Planeten)
EINSCHUB VON MIR: Der Mensch wird meiner Meinung nach ja
auch nicht nur von einzelnen Zellen regiert, sondern es muß so etwas wie eine übergeordnete,
organisierende Instanz geben. Man liest z.B. bei Rudolf Steiner, der um die Jahrhundertwende
die Anthroposophie begründete, von verschiedenen feinstofflichen Energiekörpern (Ätherleib,
Astralkörper), die sogar nach dem Tod weiterexistieren. Die oberste Instanz nach Steiner wäre
das Bewußtsein und schließlich die Seele oder das Selbst, die unabhängig vom Körper existieren
können.
Gewohnheitsbildung: BSP: Auch die
Kristallbildung (wie vorher schon erw.) wird von in. Feldern gesteuert.
Penizillin z.B. kristallisiert nicht unter dein Einfluß zeitloser
mathematischer Gesetze sondern die Kristallisation folgt dabei einer
durch Wiederholung gebildeten Gewohnheit. z.B. wenn in der Pharma-Industrie
eine völlig neue Substanz synchronisiert wird, gibt es noch
keine Vorbilder (in. Felder) . In der Tat dauert es bei neuartigen
Verbindungen mitunter Wochen oder Monate, bis es gelingt aus dieser
Substanz Kristalle zu gewinnen. Mit der Zeit allerdings schwinden
diese Schwierigkeiten und zwar weltweit. Ein neues morphisches Feldmuß
sich bilden und unter den vielen möglichen Arten zu kristallisieren
wird schließlich eine verwirklicht Beim zweiten Kristallisationsversuch
irgendwo auf der Welt wird die morphische Resonanz mit dem ersten
Kristall die Wiederholung dieses Kristallisationsmusters wahrscheinlicher
machen als alle anderen möglichen Muster und die Wahrscheinlichkeit
wird umso größer, je häufiger sich der Vorgangiederholt
--bis sich schließlich ein Gewohnheitsmuster bildet und die
Kristalle immer bereitwilliger kristallisieren.
-> Die Altemativhypothese ist, daß reisende Chemiker Kristallisationskeime
in andere Labors verschleppen oder diese als feinster Staub in die
Erdatmosphäre gelangen und so weiterverbreitet werden.
Morphische Resonanz: Der Einfluß,
den z.B. frühere Penizillinkristalle auf die morphischen
Felder späterer Vertreter ihrer Art ausüben, wird durch
den Prozeß
der morphischen Resonanz vermittelt.
Diese Art der Resonanz ist allerdings unabhängig von Raum
und Zeit (z.B. Kristalle). Sie wird mit der Entfernung nicht schwächer
und sie kann aus der Vergangenheit einwirken. Allerdings wird dabei
nicht wie bei der physikalischen Resonanz Energie sondern Information
(z.B: für die Form) übertragen.
Ähnlichkeitsprinzip: Die morphische Resonan setzt Ähnlichkeit
voraus. Je ähnlicher ein Organismus sich selbst ist (Zeitachse) oder einem anderen Organismus, desto
stärker ist die Resonanz.
D.h. Mit sich selbst hat man aufgrund der Ähnlichkeit eine
größere Resonanz als mit anderen Individuen der eigenen
An BSP: (Ähnlichkeitspr. u. Resonanz) Sheldrake nimmt auch
an, daß instinktives Verhalten von Feldern gesteuert ist.
Wenn z.B. einige Individuen einer Spezies durch einen Lernprozeß
eine neue Verhaltensweise annehmen, so würde sich damit auch
ein neues Verhaltensfeld bilden. Von anderen Individuen der GLEICHEN
Art sollte man dann erwarten können, daß sie diese neue
Verhaltensweise schneller erlernen, selbst wenn alle bekannten
Kommunikationsmöglichkeiten
ausgeschlossen sind.
Das folgende Beispiel hierzu bringt uns
jetzt wieder zum anfänglichen Thema Gedächtnis
zurück, nachdem ich versucht habe in Kürze die Natur und
Eigenschaften morphischer Felder darzustellen.
Die gründlichste Untersuchung zur Frage der morphischen Resonanz
zwischen Individuen der gleichen Art wurde 1920 in Harvard durch
William McDougall eingeleitet. Seine eigenen Forschungen und ihre
Fortsetzungen in Schottland und Australien zogen sich über
mehr als dreißig Jahre hin.
Er verwendete die üblichen weißen Laborratten und brachte
sie in ein Wasserbecken, das sie nur verlassen konnten, wenn sie
schwimmend den richtigen von zwei gegenüberliegenden Ausgängen
erreichten. Der eine war hell erleuchtet wenn die Ratten dort aus
dem Wasser klettern wollten erhielten sie allerdings einen elektrischen
Schlag. Der andere lag im Halbdunkel, war jedoch ungehindert zu
benutzen. Beim nächsten Mal war die Situation vertauscht: Der
Ausgang, der zuvor beleuchtet war und Schläge ausgeteilt hatte
lag jetzt im Halbdunkel und führte keinen Strom. Der vorher
sichere Ausgang war jetzt allerdings beleuchtet und stand unter
Strom. Die Ratten sollten also lernen, daß es schmerzhaft
war, den beleuchteten Ausgang zu nehmen
..........und jetzt kommts
Die Tiere der ersten Generation brauchten im Schnitt 165
Elektroschocks, bis sie lernten, den richtigen halbdunklen Ausgang
zu benutzen. Spätere Generationen lernten
dann immer schneller und in der dreißigsten Generation lernten
die Tiere ihre Lektion schon nach 20 Fehlversuchen. Man könnte
natürlich sagen, daß diese
interessante Entwicklung auf der genetischen Selektion besonders
intelligenter Ratten beruhte. Er hat in der Folge die dammsten
Ratten jeder Generation
als Elterntiere der nächsten ausgewählt und trotzdem
nahm die Schnelligkeit des Lernens deutlich zu Mc Dougall hat seine
Befunde als Lamarcksche Vererbung interpretiert, das heißt
als Modifikation der Gene. Lamarcksche Vererbung:
= die Vererbung erworbener Merkmale. Bis ins neunzehnte Jahrhundert galt es allgemein als selbstverständlich,
daß Merkmale, die sich aufgrund von Lebensumstanden oder
Gewohnheiten bilden, vererbt werden können. Sowohl Lamarck
als auch Darwin teilten diese Auffassung, Nach der vorherrschenden
Lehrmeinung der heutigen Genetik ist diese Art der Vererbung aus theoretischen Gründen unmöglich. GENOTYP --> PHÄNOTYP (nicht <--
außer indirekt durch Selektion)
Nachdem McDougalls Interpretation vielen Biologen gar nicht gefallen
hat, hat z.B. ein F.A.E. Crew in Edinburgh sich an die Arbeit gemacht,
die Experimente zu wiederholen.
Erstaunlicherweise lernten seine Ratten bereits in der ersten Generation
sehr schnell. Im Schnitt brauchten sie nur 25 Fehlversuche und
manche fanden auf Anhieb heraus, worum es ging. Seine Ratten schienen
also da weiterzumachen, wo McDougalls aufgehört hatten. Beide
konnten sich diesen Effekt nicht erklären.
In Melbourne stellten auch W.E. Agar und seine Kollegen fest, daß
ihre Ratten von Anfang an weitaus schneller lernten. als die ersten
Generationen von McDougalls Ratten. Dieses Experiment wurde über
fünfzig Rattengenerationen und zwanzig Jahre fortgesetzt und
die Schnelligkeit des Lernens nahm von Generation zu Generation
zu. !!!!! Zusätzlich unterzogen sie immer wieder auch Kontrollraten
aus ganz anderen Zuchtstämmen diesem Test und auch dort
beobachteten sie eine Verbesserung der Lernfähigkeit. Die genetische
Vererbung scheidet damit also als Erklärung für die beobachteten
Phänomene aus. Eine Altemativerklärung ware der Experimentator-Effekt,
der besagt, daß die Versuchsleiter mit wachsender Erfahrung
ebenfalls geschickter werden. Allerdings gibt es auch Berichte von
Hundehaltern, Pferdetrainern, Falknern ... die erzählen, daß
die Tiere von Generation zu Generation immer leichter abzurichten
waren oder sich immer besser auf neue Methoden einstellten. Alle
diese Leute glauben, daß nur ein Teil der Veränderungen
auf ihre eigene wachsende Erfahrung zurückgeführt werden
kann und in den Tieren selbst reale Veränderungen stattgefunden
haben müssen. Es wären jetzt sehr genau kontrollierte
und aufwendige Experimente nötig (222), um den Experimentatoreffekt
völlig auszuschließen, dennoch glaube ich, daß
die Idee, daß die beobachteten Phänomene auf morphische
Felder zurückzuführen sind, einiges für sich hat.
Experimente mit Menschen:
Sheldrake selbst führte folgendes Experiment durch: Theorie:
Ein japanischer Vers, den Generationen japanischer Kinder kennen,
sollte für englischsprachige Versuchspersonen besser zu behalten
sein, als ein ähnlicher japanischer erfundener Vers,
da für den ersten Vers bereits ein starkes morphisches Feld
existiert, mit dem die Engländer beim Lernen in Resonaz treten
können, während für den erfundenen Vers kein solches
Feld existiert. Experiment: Sheldrake ließ sich von
einem japanischen Lyriker drei Verse zukommen einen echten Vers,
den Generationen japanischer Kinder kennen ... zwei weitere von
ganz ähnlichem Aufbau, die eigens für diesen Zweck verfaßt
worden waren. einer der Verse besaß einen Sinn, der andere
nicht.
In England und Amerika wurden Experitnentalgruppen gebildet, die
diese Reime (ohne zu wissen, welcher welcher war) durch eine festgelegte
Zahl lauter Rezitationen auswendig lernten. 62% der Vpn konnten
sich eine halbe Stunde später am besten an den echten Vers
erinnern. (bei annähernd gleichem Schwierigkeitsgrad aller
Reime wären 33% zu erwarten
gewesen). Auch bei stummen schriftlichen Auswendiglernen. konnten
sich 52% den echten Reim am besten einprägen. = statistisch
hochsig. Sheldrake führt die geringere Effektivität des
stummen Lemens darauf zurück, daß japanische Kinder die
Verse auch durch lautes Rezitieren lernen- --> morph. Res. größer
Interessant: Bei den beiden neu verfaßten Versen ließ
sich zwischen sinnvollem und sinnlosem Vers kein signifikanter Unterschied
erkennen. ALTERNATIVERKLÄRUNGEN: Trotz der Bemühungen
des Dichters um gleiche Schwierigkeitsgrade könnte der traditionelle
Reim doch leichter zu lernen sein als die beiden neuen. Es wäre
auch möglich, daß solche Kinderverse einer Art natürlicher
Auslese unterliegen, so daß am ehesten die besonders eingängigen
Reime überleben.
--> C.G.Jungs KOLLEKTIVES UNBEWUSSTES +ARCHETYPEN:
Sheldrake vermutet eine Art kollekives Menschheitsgedächtnis,
das natürlich wieder unterteilt sein kann in das Gedächtnis
von Rassen, kulturellen Gruppierungen, ... denn es gelten ja
die
Gesetze der Ähnlichkeit und morphischen Resonanz. Sheldrake
hält es für wahrscheinlich, daß Fähigkeiten
wie Lesen und Schreiben oder Radfahren heute leichter gelernt
werden
als früher, weil eben dafür schon ein morphisches Feld
existiert. Allerdings kann man hier kaum empirische Untersuchungen
machen, da keine Daten aus früheren Zeiten existieren und
da sich auch die Lebensumstände der Bevölkerung (Ernährung,
Bildung, Interesse z.B. am Radfahren) ständig ändern,
was ein Herausfiltern des Einflußes des morphischen Feldes
eigentlich unmöglich macht.
Es ist interessant wie gut Sheldrakes Idee zu Jungs Vorstellung
eines kollektiven Unbewußten oder eines kollektiven Gedächtnisses
paßt, wobei mit kollektiv wirklich kollektiv gemeint ist.
Kollektive Erinnerungen sind morphischen Gewohnheiten darin ähnlich,
daß die Wiederholung ähnlicher Aktivitätsmuster
die Besonderheit jedes einzelnen Musters verwischt oder auslöscht.
Alle früheren
Aktivitätsmuster der gleichen Art tragen durch Resonanz zu
einem morphischen Gesamtfeld bei und werden gleichsam in dieses
eingeschmolzen. Es entsteht eine Art Durchschnittsmuster. Dieses
entspricht Jungs Archetypen, von denen er glaubt, daß sie
durch kollektive Wiederholung entstehen.
Zur Idee der Archetypen im kollektiven Unbewußten gelangte
Jung, als er in Träumen und Mythen quer durch die Kulturen
auf immer wieder gleiche Grundstrukturen stieß, die auf die
Existenz von unbewußten Archlypen hindeuten. --- eine Art
kollektives Gedächtnis. das vererbt wird.
JUNG:
Es gibt so viele Archtypen, als es typische Situationen im Leben
gibt. Endlose Wiederholung hat diese Erfahrungen in die psychische
Konstitution eingeprägt .... Wenn sich im Leben etwas ereignet,
was einem Archetypus entspricht, wird dieser aktiviert. "
Sheldrake sieht das kollektive Unbewußte als Aspekt eines
sehr viel allgemeineren Prozesses: die Vererbung von Gewohnheiten
in allen Bereichen der Natur.
Die Wahrnehmung und
der Geist
Die wissenschaftliche Anschauung lautet, daß die Bilder,
die wir sehen, nur in unserem Gehirn sind und natürlich auch
alle anderen geistigen Prozesse. Allerdings erleben wir die Bilder
außerhalb von uns. Sheldrake meint daß das Sehen
ein Prozeß ist, der in beiden Richtungen abläuft: eine
Bewegung des Lichtes nach innen und eine Projektion von geistigen
Bildern nach außen. In traditionellen Kulturen trauen die
Menschen ihrer Erfahrung: Licht fällt in die Augen und das
Sehen geht über den Körper nach draußen. "Wir
schauen etwas an" Der Geist muß also über den Körper
hinausgehen. Sheldrake schreibt:" Unser Geist streckt sich
überallhin und berührt die Dinge, die wir sehen. Wenn
wir die Steine betrachten, streckt sich unser Geist über astronomische
Entfernungen, um die Himmelskörper zu
berühren Subjekt und Objekt sind tatsächlich vermischt:
Durch unser Wahmehmungsvermögen gelangt die Welt in unser Inneres,
aber wir weiten uns auch hinaus in die Welt." Diese Betrachtungen
sind nicht nur reine Philosophie für Sheldrake. Wenn der Geist
über den Körper hinausreicht, so erzeugt er vielleicht
auch meßbare Wirkungen. Vielleicht wirken wir durch unser
Sehen auf das ein, was wir sehen. Man denke an den vom Beobachter
abhängigen Ausgang von Experimenten in der Quantenphysik, an
das aus anderen Kulturen bekannte Phänomen des bösen Blicks,
und an das Gefühl von jemanden angestarrt zu werden.
Zu letzterem gibt es ein sehr schönes parapsychologisches
Experiment: das Ende der 80er an der Mind Science Foundation in
Texas durchgeführt wurde. "Auch hier wurde eine TV-Ubertragungsanlage
verwendet. Die Probanden saßen zunächst zwanzig Minuten
lang bei laufender Kamera in aller Ruhe in ihrem Raum und durften
denken, was ihen in den Sinn kam. Die starrenden Personen beobachteten
sie am Momtor, der in einem anderen Flügel des Gebäudes
stand. Im Gegensatz zu allen früheren Versuchen wurden die
Probanden nicht aufgefordert, sich zu der Frage zu äußern,
ob sie angestarrt wurden oder nicht. Man überwachte vielmehr
ihre unbewußten Körperreaktionen, nämlich den Hautwiderstand,
der über Elektroden an der linken Hand abgeleitet wurde. Nach
diesem Prinzip funktioniert auch der Lügendetektor: Schwankungen
des Hautwiderstands sind ein sensibler Indikator für unbewußte
Aktivitäten im sympathischen Nervensystem. Während einer
Reihe von Dreißig-Sekunden-Versuchen mit eingeschalteten Ruhepausen
wurden die Personen nach eem Zufallsmuster entweder angestarrt oder
nicht. Es ergaben sich signifikante Unterschiede im Hautwiderstand,
wenn die Versuchspersonen angestarrt wurden obgleich sie nichts
davon wußten. "
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