Ridetoperditis

Lachen verboten!

Noch ein Hinweis! Du darfst jetzt auf keinen Fall lachen! In diesem Moment is striktes Lachverbot, Wenn du's jetzt schon im Bauch kitzeln spürst: Ignoriere es einfach, es _darf_ nicht raus. Verhalt' es dir. NEIN. Schmunzeln auch nicht, iss nicht! Kostet zwar nix, iss aber jetzt auch verboten. Strikt.

Ja ich versteh dich, das ist nicht so leicht wie es sich schreibt, aber aus wer weiß für einem Grund jetzt nun mal nicht drin. Schließlich muss man sparsam damit umgehen, stell dir vor, dir würde das Lachen ausgehen, schlimm wär das! Wennst noch 750mg Lächeln auf Vorrat hast, gehts ja noch, aber was wenn das auch ausgeht?? Hast schon Menschen auf der Straße gesehen, denen das bereits passiert ist? Ich schon, sieht nicht rosig aus, manchmal horsch, und in ganz schlimmen Fällen - auch gern als chronische Ridetoperditis (zu Deutsch Lachverlust) diagnostiziert - sogar richtig rülfak. Ritedoperditis lässt sich in verschiedene Schweregrade einstufen, auf die ich aber nicht im Detail eingehen will. Alle Bertroffenen weisen jedoch ähnliche Symptome auf: Der Blick ist oft auf den Boden gerichtet, nur vorsichtige und kurze Blicke nach oben. Die Mundwinkel bei chronischer Ausprägung häufig nach unten geneigt. Auch weisen sie aufgrund der atrophischen Veränderung der Lachmuskulatur verringerte Faltenbildung auf. Die Augen machen einen eher matten Eindruck.

Man sieht also, dass diese Krankheit aufgrund der diffusen Symptomausprägung schwer diagnostizierbar ist, was wohl erklärt, dass sie relativ wenigen Ärzten bekannt ist. Da die Verbreitung aber stetig zunimmt, sprechen Experten sogar schon von einer epidemischen, ja manche sogar von pandemischen Problematik. Wie konnte sich aber diese Krankheit so weit ausbreiten? Eine Antwort auf diese Frage, besteht sicher darin, dass sich viele der Betroffenen -ganz ähnlich wie Alkoholiker- ihres Leidens nicht bewusst sind! Aber auch diesen Menschen kann geholfen werden, schließlich gilt Ridetoperditis laut neuester Studien der Universität von Cambridge nicht-wie lange vermutet- als unheilbar. Schon die Applikation geringer Dosen an Lächeln in der notwendigen Regelmäßigkeit, können zu ungeahnten Heilerfolgen führen! Es wurde in dieser Studie sogar eine bestimmte Eigenart des Lächelns bzw. dessen deutlicherer und mit weitläufigeren Körpersignalen verbundene "Lachen" beobachtet: Man stellte fest, dass sich diese Körpersignale hochansteckend verhalten. Um dieses Phänomen genauer zu untersuchen, stellten die Forscher mehrere Versuchsgruppen zusammen, die abgeschottet von störenden äußeren Einflüssen, in einem schalldichten Raum untergebracht wurden. In die Versuchsgruppe wurde ein verdeckter Versuchsleiter eingeschleust, der nach einer gewissen Zeit eine zufällig ausgewählte Versuchsperson fixierte und anfing, ohne weiter ersichtlichen Grund zu lächeln. Nach kurzer zeigte sich bei der Versuchsperson eine leichte Neigung der Mundwinkel nach oben. Als dies geschehen war breitete sich in der Gruppe plötzlich eine heitere Stimmung aus und immer mehr Menschen erwiderten die Körpersignale der anderen. Noch stärker zeigte sich dieses Phänomen bei einer anderen Gruppe, deren Untersuchungsgegenstand der größere Bruder, das "Lachen" war. Hier fing der VL aus keinem erkennbaren Grund plötzlich an zu lachen, zuerst leise, dann immer lauter. Die Versuchspersonen zeigten sich vorerst nur erstaunt und irritiert über dieses sonderbare Verhalten, manche reagierten gar mit Abneigung. Doch nach kurzer Zeit fing der nächste an zu lachen, dann ein weiterer und als eine gewisse kritische Personengrenze überschritten wurde, breitete sich chen explosionsartig in der Gruppe aus, wurde immer stärker, ja das Lamanche begannen sich sogar unverhohlen am Boden hin- und herzuwälzen. Als die Gruppenmitglieder später einzeln befragt wurden, gaben ein Großteil an, sich wesentlich besser und befreit zu fühlen. (Seitdem gibt es die Lachtherapie).

Die Forschungen sollen in größerem Maßstab fortgesetzt werden. Behandlungen der Ridetoperditis waren bisher nicht sehr erfolgreich und sie galt bis vor Kurzem wie Allergien als "schulmedizinisch unheilbar". Dieses niederschmetternde Ergebnis, lässt sich - so der Leiter dieser Studie Dr. Steven Legnag - auf eine gänzlich falsche Therapiemethode der Ärzte zurückführen. Bisher wurde enterogen behandelt, d.h. mit Einsatz bestimmter oral verabreichter Medikamente. Es lässt sich aus der Cambridge-Studie jedoch eindeutig ersehen, dass eine exogene Behandlungsweise der enterogenen bei weitem vorzuziehen ist, da sie durch größere Wirksamkeit und Nebenwirkungsfreiheit besticht.

Michael Gasperl
2003-05-01