Pflanzen in der klassischen Medizin
Viele wichtigen Substanzen in der Medizin werden nicht erfunden sondern gefunden. Und zwar in der freien Natur. An vielen Orten auf der Erde, nicht nur in der reichhaltigen Fauna und Flora der tropischen Wälder, sondern auch auf den Weltmeeren ist man fündig geworden und sucht munter weiter nach neuen medizinischen Wirkstoffen. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO bilden Heilpflanzen zu etwa siebzig Prozent das
Ausgangsmaterial für moderne pharmazeutische Produkte. An dieser Stelle möchte ich ein paar dieser pflanzlichen Wirkstoffe auflisten.
Acetylsalicylsäure aus der Weidenrinde, schmerzlindernd, blutverdünnend.
Artemisinin (Beifuß) Der einjährige Beifuß (Artemisia annua) ist in China seit ca. 2000 Jahren als Mittel gegen Malaria in Verwendung. Wirkstoff: Artemisinin. Während die Malaria-Erreger gegen herkömmliche Medikamente wie Chloroquin und Pyrimethamin-Sulfadoxin immer resistenter werden, sind bei Artemisinin noch keine Resistenzen bekannt.
Silibinin Wirkstoff aus der Mariendistel (Silybum marianum) wird heute eingesetzt, um Vergiftungen durch den Knollenblätterpilz zu behandeln. Dadurch hat sich die Sterblichkeitsrate auf nur rund 10% gesenkt. Silibinin schützt die Leber und lindert so die hepatoxische Wirkung des Knollenblätterpilzes.