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Das Angebot mächtiger Office-Suiten ist heute gestiegen. Was nimmt man aber für ein Paket für die Aufgabe Textverarbeitung?

MsOffice:
Stärken: rel. gute interne Korrektur (inkl. Grammatik), Suchen/Ersetzen/Makros
Für kleinere Dokumente gut geeignet, startet schnell hoch und hat eine tolerante Rechtschreibkorrektur. Hervorzuheben ist die nützliche Grammatikkorrektur, die abgesehen von Papyrus kein anderes Programm nativ aufweist.
Setze das Programm als Korrektur-Editor für Word-Dokumente ein und nutzte es als Konverter (hervorragende Suchen/Ersetzen-Funktionen in Verbindung mit Makros).
Schwächen: instabil bei größeren Dokumenten, inkompatibel (wenig Import-/Export-Möglichkeiten), nativ nur Win/Mac
Bei größeren Dokumenten oder Dokumenten, die eine gewisse Komplexität aufweisen, läuft Microsoft Office nicht stabil und es ist v.a. davon abzuraten, Mammutprojekte wie Diplomarbeiten damit zu erstellen. Ab 50 Seiten wackelt das Ganze, ebenso ab ca. 40 Bilder. Keine vernünftige Bildbeschriftung möglich. Hatte bei WordXP einst unerklärliche Probleme mit Fußnoten, die sich auf mehrere Seiten verteilt haben.
Wenig Import-/Exportfilter, Probleme bei der Kompatiblität selbst innerhalb des gleichen Produkts.
In der neuen Version 2007 ändert sich hauptsächlich die Oberfläche. Zwar kommt ein neues Dateiformat hinzu, es werden aber auch Funktionen entfernt. Aufgafallen ist mir, dass der Spaltenumbrüche nicht mehr erkannt werden. (!) Alle Dateien inkl. rtf haben beim Abspeichern sehr an Größe zugenommen, bei einfachen Dateien das Doppelte im Vgl zu Office XP/2002.

OpenOffice.org/StarOffice:
Stärken: Universell und mächtig. Hochkompatibel über Jahre (die besten Import-/Export-Filter), stabil, Funktionsvielfalt, Multiplattfom
Beide Programme sind gleich aufgebaut und unterscheiden sich nur in Details: StarOffice bietet nativ die schnellere und tolerantere Rechtschreibkorrektur an, während OpenOfffice.org auf ein großen Sprachenpool zurückgreift. Sogar eine Esperanto-Rechtschreibkorrektur ist vorhanden. DUDEN bietet neuerdings aber seinen Korrektor für OpenOffice.org an; ab v 5.0 ist der DUDEN Korrektor für Win/Mac/Lin OOo/SO erhältlich. Dieser arbeitet als Plugin und ist jetzt endlich ausgereift und empfehlenswert (bei großen Dokumenten braucht es aber viel Power und bremst OOo/SO aus).
Das Programm ist durchaus auch für größere Dokumente geeignet. Hierbei sollte man achten, Bilder (als Verknüpfung!) in günstigen Formaten einzubinden (jpg, wenn möglich wmf/emf), um die Ladezeit zu verbessern.
Alle wichtigen automatischen Funktionen sind vorhanden und funktionieren auch bei größeren Dokumenten einwandfrei: Bildbeschriftung, Fußnoten, Endnoten, automatische Kopf-/Fußzeilen, Querverweise etc.
Ich habe eine Diplomarbeit, geschrieben mit StarOffice, technisch betreut. Insgesamt sind ein Mindestmaß an Komplikationen aufgetreteten, obwohl die Diplomarbeit mit einem Maximum an Bildern (>150) und automatischen Funktionen ausgerüstet war (Inhaltverzeichnis, autom. Bildbeschriftung, autom. Kopfzeilen, Querverweise). Ich kann daher dieses Officepaket für Diplomanden und Vielschreiber weiterempfehlen. Es sei denn, er möchte sich in LaTeX einarbeiten ;-).
Mit dem früheren sxw-Format und dem aktuellen odt-Format blieb und bleibt OpenOffice.org/StarOffice zwischen den einzelen Versionen absolut aufwärts- und abwärtskompatibel.
Schwächen: Startgeschwindigkeit, Suchen/Ersetzen rudimentär, Dokumente sehen von PC zu PC unterschiedlich aus. Dokumente mit langen Tabellen werden beim Neu-Laden zerrissen (was man aber durch Einfügen eines Absatzes innerhalb der Tabelle und das Löschen desselben wieder beheben kann -- eigenartig wie ich finde... hoffe das wird noch behoben [aktuell v3.1])
Der Funktionsumfang von OpenOffice.org ist gewaltig, ebenso seine Startzeit im Vgl. zu anderen Programmen; mit dem Schnellstarter kann man jedoch Teile des Programms vorausladen.

Papyrus:
Stärken: extrem schnell, guter Pdf-Export (auch Hybrid-Dateiformat pap.pdf), konsistentes, schlankes Dateiformat (pap), identische Anzeige auf jedem PC (!), integrierter DUDEN-Korrektor (arbeitet schneller und akkurater als jeder andere Duden-Korrektor! - folglich die beste Rechtschreibkorrektur am Markt.)
Außerordentlich flinke und stabile, aufgeräumt wirkende Software. DTP-Funktionen, exakte Bildschirmanzeige, guter, schlanker Pdf-Export. Es geht aber andere Wege, als üblich und ein wenig umzulernen sollte man bereit sein.
Mit dem konsistenten Dateiformat (pap) gibt es zwischen den Versionen keine Kompatibilitätsprobleme, zusätzlich werden die Dokumente auf jedem PC gleich dargestellt, was sonst nur mit tex/pdf möglich ist.
Schwächen: nur Win/Mac, Word-Import/Export derzeit nicht ausgereift; Dokumente mit Tabellen, Farben oder Bildern bereiten Probleme.

Softmaker Office:
Ein schlankes, stabiles Office mit recht guter Rechtschreibkorrektur. Es orientiert sich sehr stark an Word, weist aber nicht dessen Schwächen auf. Ich finde in manchen Fällen ist diese Orientierung an Word Nachteil: Was word nicht kann, kann idR auch Textmaker nicht. Über Jahre das leidige Thema mit den Bildunterschriften... Noch immer verfügt Textmaker 2008 keine Funktion dieser Art.
Ansonsten beherrscht Textmaker alles, was man so braucht und arbeitet stabil, fehlerfrei und zuverlässig auch bei sehr großen Dokumenten. Mit Automatismen (Nummerierungen, Fußnoten, lebende Kopfzeilen, ...) hat Textmaker im Ggs. zu Word gar kein Problem. Die Word-Import-/Export-Funktion ist sehr gut.

LaTeX:
Stärken: Professioneller Textsatz automatisch, Multiplattform, Eingabe unabhängig von einem bestimmten Programm, hochkompatibel über Jahrzehnte hinweg, absolut stabil (unabhängig von der Dokumentgröße)
Professionelles Textsatzsystem. Ist die Vorlage einmal erstellt, schreib man einfach dahin und LaTeX kümmert sich darum, dass es gut aussieht. Der WikiReader Bäume konnte nur mit LaTeX erstellt werden. Der Vorteil von LaTeX ist, dass man quasi beliebig große Dokumente erzeugen kann und sich nicht um Details für das Layout kümmern muss.
Wie und in welchem Programm man den Text schreibt, ist einem selbst überlassen. Ich bevorzuge für Windows: TeXnicCenter und LaTeX Editor, beide frei. Gut ist auch WinEdt. Prinzipiell kann man aber in jedem Editor schreiben.
Üblicherweise arbeitet man heute mit pdflatex. Dabei werden Bilder im jpg- oder png-Format eingebunden.
Bildbeschriftung, automatsche Kopf- und Fußzeilen, Fuß- und Endnoten, und wer weiß was noch, funktionieren natürlich tadellos, wobei man sich hier um das Layout keine Gedanken machen braucht. Heraus kommt dann ein Pdf.
Auch OpenOffice.org bietet mittlerweile den tex-Export standardmäßig an.
LyX: "Interface" für LaTeX. Ohne die steile Lernkurve von LaTeX pur lassen sich sehr schöne Dokumente gestalten. Bildunterschriften kein Problem, lange Dokumente kein Problem; Bilder werden als jpg, png oder pdf(!) eingebunden. Mit pdf hat man also auch ein vektororientiertes Format. Mein Freund verwendet das Programm zu seiner größten Zufriedenheit gerade für eine Diplomarbeit. Nachteil derzeit: keine Echtzeit-Rechtschreibprüfung, daran wird aber derzeit gearbeitet.

Stand: 1. Juni 2009